Zinnfiguren 3 – 2019
In jedem Quartal wird ein Objekt aus dem Depot des Museums, seine Bedeutung und seine Geschichte vorgestellt, denn bekanntlich gibt es immer wieder Sehenswertes, das nur selten das Licht der Ausstellungen erblickt.
In dritten Quartal 2019 zeigt das Niederrheinische Museum vier kleine Zinnfiguren-Schiffe mit farbiger Lackierung. Sie sind sehr flach und mit kleinem Standfuß ausgearbeitet. Der Name verrät bereits das Material aus dem sie hergestellt wurden, Zinn.
Zinnfiguren zählen zum kulturellen Erbe in der deutschen Spielzeuglandschaft und besitzen ihre Ursprünge in der griechischen und römischen Antike.
Die Kreuzfahrer handelten im 13. Jahrhundert mit Pilgerzeichen die aus dem deutschen Produktionsraum kamen. Später im 18. Jahrhundert sind während der Kriege die heute typischen Figuren entstanden, flach und farbig ausgestaltet. Die erste urkundliche Information über die Produktion solcher Figuren stammt aus dem Jahr 1578 aus Nürnberg. Die sogenannten Geschmeidemacher oder Kandelgießer fertigen sogenanntes Kindswerk an. Vor allem die Zinnsoldaten sind den meisten ein Begriff, aber auch Tiere und andere Figuren, wie eben Schiffe, wurden produziert. Vor dem ersten Weltkrieg befassten sich vor allem Kinder mit den Figürchen, danach ging die Produktion zurück und hauptsächlich Erwachsene sammelten und benutzten sie. Somit sind sie Sammel- und Museumsobjekt und nicht selten findet man sie in rekonstruierten Kriegsschauplätzen wieder.