Lithographie 4 – 2019

In jedem Quartal wird ein Objekt aus dem Depot des Museums, seine Bedeutung und seine Geschichte vorgestellt, denn bekanntlich gibt es immer wieder Sehenswertes, das nur selten das Licht der Ausstellungen erblickt.

Im vierten Quartal 2019 zeigt das Niederrheinische Museum
eine Lithographie aus dem Jahr 1860. Rufend, mit Horn und Laterne, begleitet von seinem Hund schreitet der Nachtwächter über die Brücke und durch die Vollmondnacht. Die Stadt, silhouettenhaft im Hintergrund zu erkennen, zeigt sich architektonisch sehr facettenreich. Unten rechts wird die Szene von einem knochigen Baum ausgeschmückt, der den düsteren Charakter des Motivs untermalt. Auch die kaum zu erkennenden schwarzen Katzen zeigen sich dunkel auf einem Vordach. Ein paar Fenster sind beleuchtet und hauchen der Szene etwas Lebendiges ein. Der Betrachter des Bildes fragt sich, was wohl der Wächter rufen mag? Warnt er vor einem Einbruch, meldet er einen Brand oder ruft er zur Nachtruhe? Die Ursache bleibt eine Vermutung. Es liegt ein wenig Schnee, daher die Handschuhe und die warme Kleidung des Nachtwächters. Der Schein seiner Laterne trifft auf seinen Hund und auf einen Teil der Brücke.

Das ursprüngliche Bild stammt von dem Kunstmaler J.P. Hasenclever, der von 1810 bis 1853 lebte und ein bedeutender Vertreter der Düsseldorfer Malerschule war. Im Düsseldorfer Arnz Verlag wurde sein Gemälde posthum als Lithographie erstellt.