Unser Vermittlungsangebot

Im Rahmen der Ausstellung „Hans Mennekes – Sein Lebenswerk“ wird ein umfangreiches Vermittlungsangebot angeboten.

Sie können dem Flyer, hier als PDF hinterlegt, alle wichtigen Termine entnehmen. Es werden neben Workshops und Führungen auch Schulprojekte angeboten, die in Zusammenarbeit mit den Grundschulen der Gemeinde Weeze durchgeführt werden.

Zur Vermittlung gehören aber auch interaktive Angebote, Erklärungstexte und Beschriftungen in der Ausstellung selbst, weshalb wir ihnen hier einmal eine ausführlichere Beschreibung als Anregung zu einem Objekt von Hans Mennekes mitgeben möchten.

Frau mit Schattenwesen | 1967
Aquarell über Bleistift auf
Holzplatte aufgezogen | 64 x 26 cm
Signiert und datiert unten links | O. M. / 67

Dieses Werk im schmalen Hochformat weist bereits deutliche Abstraktionen auf. Ebenso wie ein Schatten ist die weibliche Gestalt im Vordergrund stark in die Länge gezogen, wohingegen ihre seitlich ausgestreckten Arme zu kurz geraten erscheinen und ohne Hände wie Stumpfen wirken. Dabei fragen sich Betrachterin und Betrachter, hat die Frau tatsächlich drei Arme oder verschmelzen hier zwei Figuren zu einer?

Darüber hinaus hat der Künstler die Gestalt in Muster und Flächen unterteilt, diese aber nicht farbig monoton ausgeführt, sondern immer zwei oder mehr Farben übereinandergelegt und dabei jeden einzelnen Pinselduktus sichtbar gelassen. So wirken die Flächen wie leicht schwimmend und das gesamte Aquarell flimmernd und in sich bewegt. Konturen hat der Künstler dabei folgerichtig kaum angelegt. Im Prinzip beschreiben Linien und Konturen nur aneinanderstoßende Flächen, sind theoretisch in der Natur also nicht existent. In dieser Art der Abstrahierung wirkt das Dargestellte ohne begrenzende Linien oder Konturen für das Auge jedoch etwas ungeordnet, vielleicht sogar verwirrend, was den flirrenden Charakter der ausgeführten Technik noch einmal zusätzlich unterstützt. Grandios ist es, wie Mennekes eben durch diese Mittel an die Gefühle der Betrachtenden appelliert und diese sich in die Figur hineinversetzen lässt, die umgeben von den Schattenwesen sichtlich beunruhigt oder auch ängstlich wirkt.

In dieser ergreifenden Arbeit erkennen wir des Künstlers Ursprünge in der Glasmalerei. Auch hier malt er mit unterschiedlichen Farbflächen, ohne diese jedoch in ein Konturengefüge einzurastern. Damit nimmt Mennekes der dargestellten Figur und auch unserem Auge den Halt, wodurch er wiederum die Emotionalität des Ausdrucks gerade durch die Abstraktion enorm steigert.

Leihgeber und Bildrechte: Gemeinde Weeze / Familie Mennekes