Ausstellungsvorschau 2025

Heiner Schlesing
Bildwerke des Rheinischen Expressionismus?

Das Niederrheinische Museum präsentiert vom 6. April – 6. Juli 2025 eine  Sonderausstellung  mit  beeindruckenden  Werken  des  Künstlers  Heiner  Schlesing (1901 – 1992).  Die  Werke  stammen aus dem Nachlass des Kölner Künstlers, der dem Museum im Jahr 2021 von seiner Frau Inge Schlesing geschenkt wurde. Er bietet einen faszinierenden Einblick in das Schaffen eines Malers, der  in einer Zeit politischer und künstlerischer Umbrüche aufwuchs.

Schon früh zeigte sich seine Leidenschaft für die Kunst, insbesondere für die Zeichen- und Proportionslehre. Er studierte Kunstgeschichte und Archäologie in München und war Meisterschüler an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe. Schlesings künstlerische Entwicklung wurde maßgeblich von seinen vielen Reisen beeinflusst. Nach einem Aufenthalt in Zentralafrika und seiner Zeit als Kriegsmaler u.a. in Frankreich und Griechenland ließ sich Schlesing  1946  in  Hamminkeln  am  Niederrhein nieder,  bevor  er  1949 nach Köln zog. Dort war er bis zu seinem Tod als freier Künstler und Kunsterzieher tätig.

Schlesings Œuvre zeichnet sich durch ein Zusammenspiel verschiedener künstlerischer Einflüsse aus. Seine Werke erinnern an den Rheinischen Expressionismus, an die leuchtende Farbigkeit eines August Macke, aber auch an die geometrischen Kompositionen eines Lyonel Feiningers. Gleichzeitig lassen sich Parallelen zu Paul Cézannes rhythmischen Landschaften, Max Pechsteins kraftvolle Pinselführung und Paul Gauguins exotischen Motive finden. Trotz dieser vielfältigen Inspirationsquellen  entwickelte Schlesing seinen eigenen unverwechselbaren Stil. Seine Gemälde bestechen durch expressive Farbigkeit und durchdachte Kompositionen, in denen Linien die Bildfläche strukturieren und sich das Motiv in einfache geometrische Formen auflöst. Diese Herangehensweise verleiht seinen Werken, deren motivische Schwerpunkte meist Menschen und Landschaften bilden, eine einzigartige visuelle Spannung.