Alabaster als Material
Eine Haut wie Alabaster gilt nicht erst seit der Barockzeit als Schönheitsideal. Dabei ist das Weichgestein gar nicht immer reinweiß, sondern kann auch andere Farbtöne aufweisen. Wie aus Marmor erscheinen uns besonders die Skulpturen aus Alabaster, deren Haut so weich und durchscheinend anmutet. Tatsächlich ist diese mikrokristalline Varietät von Gips transparent und lichtdurchlässig. Er kann jedoch nur für Objekte in Innenräumen verwendet werden, denn er ist weder witterungs- noch wasserbeständig. Zerbrechlich schöne Frauenfiguren scheinen für das leicht zu bearbeitende Material wie geschaffen zu sein.
Schon im alten Ägypten wurde Alabaster sehr geschätzt. Es heißt, aus dem „Stein der Göttin Bastet“ (ana(r) – bast(et)) soll diese Schminkgefäße besessen haben. Doch auch im ägyptischen Alabastron und in Griechenland wurden Alabastergefäße beziehungsweise Gefäße „ohne Henkel“ (alabe) hergestellt. Darüber hinaus darf der Gips-Alabaster jedoch nicht mit dem härteren, wasserunlöslichen Ägyptischen Alabaster (Onyxmarmor) verwechselt werden. Die „Hauptstadt des Alabasters“ liegt im toskanischen Volterra, wo bereits die Etrusker das wasserhaltige Calciumsulfat verwendeten. In Deutschland wird seit Jahrhunderten Gips und damit Alabaster in Unterfranken abgebaut.