Blick ins Depot 4/25
Zierschüssel Maria Kevelaer (Grethe Vorfeld-Holtmann)
In jedem Quartal stellt das Niederrheinische Museum Kevelaer ein Highlight aus dem Depot vor, welches nur selten das Licht der Ausstellung erblickt.
Dieses Quartal zeigen wir – im Hinblick auf die aktuelle Sonderausstellung Kunsthandwerk für den Niederrhein. Die Familien Vorfeld und Holtmann – eine Zierschüssel aus Keramik der Kevelaerer Künstlerin Grethe Vorfeld-Holtmann (1899 – 1992).
Die Schüssel aus rotbraunem Scherben mit brauner, weißer, grüner und ockerfarbener Bemalung zeigt die Kevelaerer Maria, mit einer Putte zu ihren Füßen.
Die Fahne, also den flachen Rand der Schüssel, ziert ein Rankenband mit Punkten und Pflanzenornamenten. Das Motiv und die Ornamente wurden in Ritz- und Schlicktechnik aufgetragen. Rückseitig befindet sich die Aufschrift „Veronika Weihnachten 1975“ – als eine Widmung an die Tochter der Künstlerin.
Beheimatet in Kevelaer, tauchen in Vorfeld-Holtmanns Werk immer wieder religiöse Motive auf – so auch die Kevelaerer Maria.
Grethe Vorfeld-Holtmann begann als Tochter des Malers und Kevelaerer Museumsvaters Heinrich Holtmann schon in jungen Jahren sich dem Kunsthandwerk zu widmen. Während einer langen Künstlerinnenkarierre schuf die Meisterin des Keramikhandwerks gemeinsam mit ihrem Ehemann Josef Vorfeld zahlreiche Schüsseln, Teller, ganze Services, Kerzenhalter und vieles mehr. Vor allem im Frühwerk des Künstlerpaares finden sich dabei zahlreich religiöse Motive. Später kommen zu den Heiligen- und Wallfahrtsbildern auch profane und reine Ornament-Motive.
Durch den engen Bezug zu Kevelaer und der traditionellen Machart ist das Objekt als ein Aushängeschild der Arbeit von Grethe Vorfeld-Holtmann und der niederrheinischen Töpferkunst im 20. Jahrhundert zu betrachten.