Sonnenuhr 4-2024

In jedem Quartal wird aus dem Depot des Niederrheinischen Museums ein Objekt, seine Bedeutung und seine Geschichte vorgestellt, denn bekanntlich gibt es immer wieder Sehenswertes, das nur selten das Licht der Ausstellungen erblickt.

Dieses Mal stellen wir eine aus Schiefer gearbeitete Sonnenuhr vor. Die achteckige Schieferplatte hat einen Durchmesser von 24 cm. Das Ziffernblatt ist durch Randrillen und Ritzzeichnungen verziert. Auf der oberen Hälfte der Platte findet sich die Gravur „1813 Buyx zu Nieukerk“, die auf den Hersteller der Uhr verweist: Michael Buyx (1795 – 1822). Unterhalb dieser Gravur ist die Darstellung einer Sonne mit Gesicht zu sehen, das ursprünglich den Polstab der Uhr trug. Neben weiteren Ritzungen und Zahlen, die das Lesen der Uhrzeit ermöglichen, wurden auch geometrische Muster zur Gestaltung verwendet.

Des Weiteren sind über die Fläche der Sonnenuhr verteilt drei Inschriften zu sehen:
„Phœbi domus est clara lucente pyropo“
„Le palais de phœbus [brille?] sans cesse d’or et de rubis“
„Der erhabene pallast des phœbi glaenzt bestaendig von lauter brillanten“

Die Inschriften auf Latein, Französisch und Deutsch bedeuten sinngemäß dasselbe und beziehen sich auf den griechisch-römischen Gott Phoebus („Der Leuchtende“), beziehungsweise Apollon, der teilweise auch mit Helios gleichgesetzt wird und im antiken Griechenland als Gott der Sonne verehrt wurde.

Michael Buyx war von Beruf Geometer und Kartograf. So existieren im Niederrheinischen Museum Kevelaer zahlreiche Land- und Stadtkarten aus seiner Feder. Die Sonnenuhr stellt unter den Objekten der Sammlung Buyx eine Besonderheit dar.