Bilderbogen 1 – 2019
In jedem Quartal wird ein Objekt aus dem Depot des Museums, seine Bedeutung und seine Geschichte vorgestellt, denn bekanntlich gibt es immer wieder Sehenswertes, das nur selten das Licht der Ausstellungen erblickt.
Im ersten Quartal 2019 zeigt das Niederrheinische Museum einen Bilderbogen aus der Sammlung Eiselt mit dem Thema „Ein jedes Thierchen hat sein Plaisirchen“.
Es ist ein Münchener Bilderbogen, der in der Königlichen Hof- und Universitäts-Buchdruckerei von Dr. Wolf & Sohn produziert wurde und von Braun & Schneider in München herausgegeben und verlegt wurde. Der schwarz-weiß gestaltete Bogen zeigt in Bild und Schrift auf amüsante Weise die Eigenarten einzelner Tiere im Kontakt mit dem Menschen. So ist der Gockel vergnügt, weil er nun auch auf der Leinwand malt, oder aber der Hund, der Freude an den Hausschuhen hat.
Die Münchener Bilderbögen waren eine Serie von Einblattdrucken, die von 1848 bis 1898 alle zwei Wochen herausgegeben wurden. Für die Gestaltung wurden Künstler angeworben, in diesem Beispiel Adolf Oberländer. Das Motiv wurde in diesem Fall nicht als Lithographie, sondern im Holzdruckverfahren produziert.
Der Bilderbogen war ein populärer Lesestoff des 18. und 19. Jahrhunderts. In Deutschland sind neben den Münchener Bilderbögen auch die Neuruppiner, die Augsburger und die Nürnberger bekannt.